Annekatrin Posselt + Saskia Siebe

Das Peloton von Annekatrin Posselt und Agua Blanca von Saskia Siebe


Das Peloton. Wunsch und Hoffnung nach Verbindung prallen auf zweckmäßige Zusammenschlüsse. Das Peloton will nur den Sieg über die Strecke. Ähnlich wie Schwärme, die sich instinktiv formieren, um zu Überleben. Ist das die Motivation?
Die Arbeit schwankt zwischen dem Willen viel sein und dem Moment der Erschöpfung. 
Dem gegenübergestellt ist die Arbeit Saskia Siebes: Agua Blanca. Sie ist als Teil eines Gesamtprozesses zu verstehen. Das Mosaik als Gegenentwurf zur beschleunigten Welt zeigt einen nostalgischen Blick auf die Kindheit der Künstlerin. Es ist aus blauen Fliesen einer alten Schwimmhalle entstanden und möchte, wie auch die alte Technik des Mosaiks, in respektvoller Verbundenheit im Miteinander und den Generationen stehen.
Die beiden Künstlerinnen fokussieren ein halbes Jahr einen Austausch über das Leben im künstlerischen Terrain. Die Perspektiven vermischen sich. Was verbindet, ist die Liebe zum klassischen, bildhauerischen Material und Techniken. Während Posselt versucht, ihre Fragestellungen strukturell zu erfassen und nachzuzeichnen, baut Siebe Stein neben Stein ein Bild aus träumerischen Landschaften auf. Beide Strategien folgen der Logik nach dem Aufstreben von Innen heraus. Dabei ergänzen sich Posselt und Siebe inhaltlich, wie auch in der Art der Umsetzung. Betrachtet werden können zwei Wandarbeiten, die laut denkend miteinander in Dialog treten.

The Peloton. Desire and hope for connection collide with purposeful mergers. The peloton only wants victory over distance. Similar to swarms, which form instinctively to survive. Can this be the motivation? 
The work oscillates between the will to be much and the moment of exhaustion. 
This is contrasted with the work of Saskia Siebes: Agua Blanca. It is to be understood as part of an overall process. The mosaic as a counter-design to the accelerated world shows a nostalgic view of the artist's childhood. It was created from blue tiles of an old swimming pool and, like the old technique of mosaic, wants to stand in respectful connection in the togetherness and the generations.
The two artists focus half a year on an exchange about life in the artistic terrain. The perspectives intermingle. What connects is the love for classical, sculptural material and techniques. While Posselt tries to capture and trace her questions structurally, Siebe builds stone next to stone a picture of dreamy landscapes. Both strategies follow the logic of striving from within. Thereby Posselt and Siebe complement each other in content as well as in the way of realization. Two wall works can be viewed, which enter into dialogue with each other thinking aloud.

Die künstlerische Arbeit als Dialog zwischen Subjekt und Objekten für ein tieferes Verständnis gelingt manchmal. Der Prozess ist ein Ankämpfen gegen das Nichts und führt allenfalls zu kurzweiligen Glaubenssätzen. Das Entwickeln von Lösungsstrategien in der komplexen Welt mit der näher kommenden Ahnung nichts nützt, führt zur Frage nach dem Antrieb. Nun es geht um die Konfrontation.


Annekatrin Posselt
Die künstlerische Arbeit als ehrlicher Dialog zwischen Subjekt und Objekten gelingt manchmal. Der Prozess ist ein Ankämpfen gegen das Nichts und führt allenfalls zu kurzweiligen Glaubenssätzen. Der Gegenentwurf dazu ist das Erarbeiten von Verbindungsstrategien. Mit Hilfe bildhauerischer Materialien und Techniken wird ein System erarbeitet was zwischen mechanischem Handeln und dem "Sosein"changiert.
2023 Meisterschülerin, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
2020 Diplom, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
2013 Zertifizierte Künstlerin und Bühnenbildnerin, Die Etage Schule für darstellende und bildende Künste Berlin

Saskia Siebe experimentiert  mit unterschiedlichen alten Handwerkstechniken wie z.Bsp. Keramik, Glas, Mosaik und Druckgrafik. Es geht ihr dabei nicht um einzelne Werke, sondern um ein tiefes, materielles Verbunden-Sein und die Abhängigkeit von Prozessen, Inhalten und Materialien miteinander und voneinander.

The artistic work as a dialogue between subject and objects for a deeper understanding sometimes succeeds. The process is a struggle against nothingness and leads at best to short-lived beliefs. The development of solution strategies in the complex world with the approaching inkling nothing is useful, leads to the question of the drive. Well it is about the confrontation.

Annekatrin Posselt
The artistic work as an honest dialogue between subject and objects sometimes succeeds. The process is a struggle against nothingness and leads at best to short-lived beliefs. The counter design to this is the elaboration of connecting strategies. With the help of sculptural materials and techniques, a system is developed that oscillates between mechanical action and "suchness".
2023 Master student, Burg Giebichenstein Academy of Fine Arts Halle
2020 Diploma, Braunschweig University of Fine Arts
2013 Certified artist and stage designer, Die Etage School for Performing and Visual Arts Berlin

Saskia Siebe experiments with different old craft techniques such as ceramics, glass, mosaic and printmaking. She is not concerned with individual works, but with a deep, material connectedness and the dependence of processes, contents and materials with and on each other.


speichern kollektivität - die kunst viele zu sein 01.-23.09.23  —  speichern kollektivität - die kunst viele zu sein 01.-23.09.23    —  speichern kollektivität - die kunst viele zu sein 01.-23.09.23