Collectif Grapain

Bord de route (2023)



rock wool, screen-printed with wasted motor oil, aluminum rails
200 cm x 350 cm x 25 cm

Das Grapain-Kollektiv besteht aus dem Geschwisterduo Maeva und Arnaud Grapain. Die beiden Künstler:innen stützen sich auf verschiedene wissenschaftliche Quellen (Biologie, Elektronik, Informatik ...), um sich eine unsichere Welt vorzustellen, in der nur noch die Ruinen unserer ausgestorbenen Arten übrig sind. Zu diesem Zweck haben sie Skulpturen, teilweise immersive Installationen und neuerdings auch einen Film geschaffen. In der Installation „Bord de Route“ entschieden sich die Künstler:innen aufgrund der mehrdeutigen Optik für die Wiederverwendung eines ihrer Lieblingsmaterialien: der Steinwolle. Wie das Fell eines verwesenden Tieres bedeckt es eine rätselhafte Struktur, deren Vorderseite Siebdrucke von mehrjährigen Pflanzen zeigt, die aus den Ritzen eines Bürgersteigs entkommen. Diese Bilder zeigen von Menschen verlassene, periphere Lebensformen, die durch verschiedene chemische Verfahren mithilfe von Schadstoffrückständen sichtbar gemacht werden, die auf Brachland am Rande der petrochemischen Industrie geerntet werden (Motorenöl, Frittieröl). Der sich verändernde Zustand dieser öligen Oberflächen offenbart eine monströse Landschaft, die sich im Laufe der Zeit verändert. Die Bildinstallation gleicht einer apokalyptischen Vision und erscheint als offenes Fenster zu unserer heutigen Welt und ihrer Zukunft.


The Grapain-collective consists of the sibling-duo Maeva and Arnaud Grapain. The two artists draw on a variety of scientific sources (biology, electronics, computer science...) to imagine an uncertain world where only the ruins of our extinct species remain. To this end, they have created sculptures, installations (some of them immersive) and, more recently, a film. In the installation “Bord de route”, the artists decided to reuse one of their favorite materials, because of its ambiguous appearance: rock wool. Like the fur of a decomposing animal, it covers an enigmatic structure, the front of which displays silkscreens of perennial plants escaping from the cracks in a sidewalk. These images show peripheral forms of life abandoned by humans and are made visible by various chemical operations using pollutant residues harvested from the wasteland on the outskirts of petrochemical industries (motor oil, frying oil). The shifting state of these oily surfaces reveals a monstrous landscape, altering over time. Close to an apocalyptic vision, this pictorial installation appears as an open window to our contemporary world and its future.

Credit portrait: Sven Julien Kanclerski

speichern kollektivität - die kunst viele zu sein 01.-23.09.23  —  speichern kollektivität - die kunst viele zu sein 01.-23.09.23    —  speichern kollektivität - die kunst viele zu sein 01.-23.09.23